25. Okt 2021
Seit März 2021 gibt es eine überarbeitete Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bei ITP.
Wie bei allen medizinischen Leitlinien handelt es sich um systematisch entwickelte Empfehlungen, die Behandler und Betroffene bei Entscheidungen unterstützen sollen, bei denen es um die Gesundheitsversorgung der jeweiligen Patientengruppe geht. Im Gegensatz zu den sogenannten Richtlinien sind die Leitlinien nicht bindend. Es ist also wichtig und natürlich auch zulässig, sie an den individuellen Einzelfall anzupassen.
Neben allgemeinen Informationen und Fakten zur Erkrankungshäufigkeit und Chronifizierung, wird in der Leitlinie die stufenweise Ausschlussdiagnostik dargelegt. Wichtig ist außerdem zu beachten, dass eine Therapie nicht ausnahmslos von der Blutungsneigung, sondern auch von der Intensität des Krankheitsverlaufs, dem Krankheitsstadium und weiteren individuellen Faktoren abhängig ist.
Die neue Leitlinie zu ITP finden Sie hier.
Was ist die ITP?
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist ein erworbener Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Man unterscheidet zwei Forme: Die primäre ITP, bei der die auslösende Ursache unbekannt ist und die sekundäre ITP, bei der der Mangel an Blutplättchen durch Medikamente oder andere Erkrankungen ausgelöst werden kann. Während die ITP bei Kindern öfter nach Infektionen auftritt, also sekundär ist, liegt das Verhältnis von primärer zu sekundärer ITP bei Erwachsenen bei 80% zu 20%.
Da Krebspatienten und Patienten mit Erkrankungen des Blutes -wie der ITP- ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 haben können, wird diesen Personengruppen geraten besonders achtsam zu sein und den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, vor allem zur freiwilligen Isolation und zur Schutzimpfung, zu folgen. Weitere medizinische Informationen zum Thema Coronavirus-Infektion bei Patienten mit Bluterkrankungen finden Sie hier.